Ein Alternative zur guten alten GmbH ist die englische Limited. Sie kann relativ einfach gegründet werden, das Startkapital ist variabel, muss nicht zwinged 25.000 € betragen und vor allem sind Änderungen in den Gesellschaftsverhältnissen recht einfach durchzuführen.
Auf dem Markt gibt es viele Dienstleister, die einem die Arbeit bei der Gründung abnehmen. Sie haben vorgefertigte Konzepte, nach denen die Prozedur abläuft. Dafür ist manch Firmengründer gewillt einen gewissen Betrag zu zahlen, dient er doch der Rechtssicherheit.
Auch ich habe im Internet recherchiert und einen solchen Dienstleister in Berlin gefunden. Die Firma betreibt eine Website und hat einige Pakete zur Limited-Gründung im Programm. Um sicher zu gehen, dass es die Firma überhaupt gibt, habe ich sie sogar vorher aufgesucht. Herr E. saß alleine im Büro, das offensichtlich auch Grafik- und Werbearbeiten macht. Nach einer halbstündigen Beratung erschien es mir logisch, dass das Prozedere ein ganz normaler Akt ist, der nicht sonderlich schwierig ist.
Nach Abstimmung mit meinem Partner habe ich das Komplettpaket in Auftrag gegeben und vorab auch bezahlt. Ein Wunsch war, dass das Gründungsdatum der 15. März sein sollte, ein Wunsch meines Partners, warum auch immer. Laut Herrn E. kein Problem, passiert die Gründung doch innerhalb eines Tages.
Okay, ich bin zu dem Zeitpunkt im Urlaub, habe aber alles vorab besprochen und abgegeben, kein Problem. Nach meinem Ein-Wochenurlaub finde ich noch nichts im Briefkasten, hatte ich eigentlich erwartet. Also noch etwas warten. Irgendwann nach zwei Wochen ruf ich mal an, die Sekretärin kümmert sich darum. Nichts passiert. Ich schreib dann ein oder zwei Wochen später eine eMail, nichts passiert. Dann schreibe ich Herrn E. nochmals persönlich und mahne die Unterlagen an. Es kommt eine Meldung, dass das alles fertig sei und nur von der Mitarbeiterin nicht verschickt wurde. Na gut, das Päckchen ist auch zwei Tage später da.
Parallel suche ich mal im Internet und finde tatsächlich die Firma eingetragen. Allerdings zwei Tage zu spät, am 17.3.2010. Das war nicht vereinbart und mein Kompagnion ist stinksauer, weil er ein Rechtsgeschäft deswegen versaut hat. Was auch immer, das ist sein Bier, aber blöd ist das schon, weil ich ja die definitive Zusage von Herrn E. hatte.
Leider bin ich unterwegs, schaue mir nach meiner Rückkehr die Unterlagen an. Ja, scheint fast komplett zu sein, obwohl ich gar nicht so genau weiß, was ich überhaupt alles bekomme. Der Notartermin ist aber auch im Preis mit drin. Ich mache Terminvorschläge, habe laut Herrn E. die freie Notarwahl in Deutschland. Zwei Notare stehen in dem Ort zur Auswahl, einen davon soll ich auswählen. Tue ich auch!
Es wird eng mit dem Termin, habe noch keine Rückmeldung von Herrn E. Also schreibe ich eine eMail. Er sichert zu, dass ich am nächsten Tag den Termin habe, kommentiert den Notar mit 'etwas umständlich'. Na ja, denke mir noch nichts dabei. Der Termin kommt natürlich nicht zustande. Okay, wieder zurück nach Berlin reisen, nutzt ja nichts. Dann wird es wieder eng und ich mahne Herrn E. von der Gründungsagentur in Berlin mit einer einwöchigen Frist nochmals an. Na endlich werden Sie denken, nichts von dem. Die Frist verläuft ohne irgend eine Antwort.
Eine Recherche von mir ergibt, dass die Firma wohl einiges an unzufriedenen Kunden hat.
Recherchieren Sie also unbedingt den Ruf der Gründungsagentur, wenn Sie sich partout eine Limited-Gründung antun wollen. Geben Sie in den einschlägigen Suchmaschinen neben dem Namen der Gründungsagentur unbedingt auch Schlagwörter ein, die den Unmut von (Ex-)Kunden zeigen. Oder schauen Sie sich Websites an, die Beschwerden sammeln, zum Beispiel
http://www.cuge.org
http://www.beschwerde.de
http://www.beschwerden-portal.com/
Und natürlich können Sie sich selber auch beschweren...
Samstag, 15. Mai 2010
Abonnieren
Kommentare (Atom)